Zusammenarbeit in Ostbrandenburg - Offener Brief an Landrat G. Schmidt (MOL) von A. Karaschinski

Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielen Dank für Ihren Beitrag zur Serie "Nachdenken über Frankfurt" in einer hiesigen Tageszeitung, der mir in vielerlei Hinsicht aus dem Herzen spricht. Ich möchte einige Ihrer Gedanken gern weiterverfolgen.
Sie fordern ein starkes Oberzentrum Frankfurt (Oder), welches die ganze Region Ostbrandenburg auf Landes- und Bundesebene repräsentiert. Sie fordern, dass die Stadt Frankfurt (Oder) um die sogenannte bürgerliche Elite kämpft und der Sogwirkung des Umlands und Berlins etwas entgegensetzt. Nun, das versucht die Stadt Frankfurt (Oder) zum Beispiel durch ein attraktives Kulturangebot, welches von den EinwohnerInnen Ihres Landkreises auch rege mit genutzt wird.
Die Messe und Veranstaltungs GmbH hat im Kleist Forum kontinuierlich 37 Prozent Kulturbesucher aus einem Umkreis von bis zu 40 Kilometern. Ein wesentlicher Teil der Konzertreihen-Abonennten kommt aus LOS und MOL. Der Erhalt des Frankfurter Kulturangebotes ist also auch ein dringendes Interesse der BürgerInnen in MOL und LOS. Die derzeit geplanten Einsparungen von 500 000 € im Frankfurter Kulturbereich bedrohen dieses Angebot jedoch.
Deshalb: Sie sagen, Ostbrandenburg braucht Frankfurt. Ich sage, Frankfurt braucht Ostbrandenburg! Wir brauchen Unterstützung bei der zukünftigen Finanzierung unserer Kultureinrichtungen - auch die von MOL und LOS!
Ich fordere Sie daher auf, die geplante Erhöhung der Kulturpauschale für theaterführende Gemeinden in der Fortschreibung des Brandenburger Finanzausgleichsgesetzes aktiv zu unterstützen.
Ich möchte Sie des weiteren auffordern, gemeinsam mit Ihren ParteikollegInnen aus Frankfurt (Oder) und LOS über Möglichkeiten nachzudenken, wie die Nachbarkreise die Stadt Frankfurt (Oder) bei dem Erhalt des Kulturangebotes, insbesondere des Kleistforums und des Staatsorchesters, unterstützen können. Sie finden dabei in der Kulturdezernentin Katja Wolle, in dem Unterbezirksvorsitzenden Wolfgang Pohl, und dem Fraktionsvorsitzenden und Aufsichtsratsvorsitzenden der Messe und Veranstaltungs GmbH Andreas Spohn mit Sicherheit aufgeschlossene Gesprächspartner.
Ich möchte Sie abschließend bitten, innerhalb Ihrer Partei, welche maßgeblich Verantwortung in Brandenburg trägt, gemeinsam eine Diskussion über neue rechtliche Instrumente einer zukünftigen Kulturfinanzierung anzuregen. Ich bin sicher, dass ein Ostbrandenburger Solidarpakt für den Kulturerhalt in unserer Region von der SPD-Führung nicht ignoriert werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Alena Karaschinski

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