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16.10.2014 Anlässlich des 60. Jahrestag der Gründung der Sportschule Frankfurt (Oder) fordern Bündnis 90/Die Grünen Frankfurt (Oder) eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Sports in unserer Stadt und eine Auseinandersetzung mit den Empfehlungen der Enquetekommission 5/1 des Brandenburger Landtags von 2014 für den Sport.
Dazu erklärt Sahra Damus, Sprecherin der Frankfurter Bündnisgrünen: "Am 19.10.2014 feiert die Sportschule Frankfurt (Oder) seine 60jährige Geschichte. Neben dem berechtigten Stolz über viele herausragende sportliche Leistungen, die ihren Ursprung in der Schule hatten und haben, darf nicht vergessen werden, dass ehemalige SchülerInnen unserer Sportschule auch Methoden und Maßnahmen an dieser Schule erlitten haben, die seelische, psychische und physische Folgen hatten und aus heutiger Sicht sehr fragwürdig und kritikwürdig sind. Wir wissen: Doping hat an der KJS, Kinder- und Jugendsportschule, und dem ASK, Armeesportklub, unserer Stadt genauso stattgefunden, wie an den meisten anderen sportlichen Leistungszentren der ehemaligen DDR und BRD. Darüber hinaus wissen wir, dass sogenannte "unehrenhafte Entlassungen", die Verwehrung von Abitur und Studium, aber auch die Drohung "Stasiknast" bei kleinsten Verfehlungen an der KJS und dem ASK unserer Stadt stattgefunden haben und somit folgenreiche Eingriffe in die Lebenswege von Menschen hatten. Eine 60-Jahr-Feier, die diesen Teil ihrer Geschichte ausblendet, wird ihren ehemaligen SchülerInnen und sich selbst als Eliteschule des Sports nicht gerecht."
Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission 5/1 „Aufarbeitung der Geschichte und Bewältigung von Folgen der SED-Diktatur und des Übergangs in einen demokratischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“ (Februar 2014) empfiehlt den Kommunen Brandenburgs, die Aufarbeitung der DDR-Geschichte im Bereich des Sports deutlich zu verstärken. "Die Sportvereine im Land Brandenburg sollten sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten kritisch mit der eigenen Vergangenheit (insbesondere im Hinblick auf das Personal, die Strukturen und Inhalte) auseinandersetzen. ... Politik, Sport und Gesellschaft sind aufgefordert, zu einem aktiven Umgang mit den den DDR-Doping-Opfern zu finden. ... Die Enquete-Kommission empfiehlt eine ernsthafte Debatte über das DDR-Zwangsdoping und dessen Folgen für die Betroffenen bis zum heutigen Tag."
"Wir Frankfurter Bündnisgrünen fordern die Frankfurter Sportschule, das Sportmuseum, den Stadtsportbund, den Eigenbetrieb Sport und den Dezernenten für Bildung, Jugend und Sport, Herrn Ulrich, auf, geeignete Wege zu finden, sich mit der DDR-Geschichte unserer Sportschule kritisch auseinander zu setzen und diese aufzuarbeiten" so Sahra Damus.
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