Sulfatbelastung der Spree: Ministerium hat Messwerte angepasst - Bündnisgrüne: Kein Anlass für Entwarnung

Auf Initiative des Brandenburger Umweltministeriums wurden die Messungen und Berechnungen für die Sulfatwerte am Spree-Pegel Neubrück überprüft. Das mit der Überprüfung beauftragte Landesamt für Umwelt kam nun zu dem Ergebnis, dass im ersten Quartal 2020 die Sulfatwerte überschätzt wurden. Es stellte sich heraus, dass der noch unter der rot-roten Vorgängerregierung erstellte Kalibrationsdatensatz ungeeignet war. Nach einer Neu-Kalibration wurde der Immissionsrichtwert von 280 mg/l Sulfat bei Neubrück dieses Jahr bisher an 35 Tagen überschritten. Wenn der Wert an mehr als 37 Tagen im Jahr (90 % Quantil) überschritten wird, muss das Landesbergamt notwendige Maßnahmen prüfen.

Für die Sprecherin der Frankfurter Bündnisgrünen Alena Karaschinski gibt die Entwicklung keine Anlass für Entwarnung: „Grundsätzlich zeigt es sich, dass die Sulfatbelastung der Spree weiterhin eine Bedrohung für die Wasserversorgung im Großraum von Frankfurt (Oder) darstellt. Es fehlen nur noch zwei Tage mit Grenzwert-Überschreitungen in diesem Jahr, bis der Sulfatbewirtschaftsungserlass greift und das Landesbergamt Maßnahmen ergreifen sollte. Das ist keine Situation, in der man die Hände in den Schoss legen darf. Ich erwarte zeitnah Lösungsvorschläge vom zuständigen Landesbergamt“.

Das Schwefelsalz Sulfat wird durch den Braunkohleabbau und die Tagebausanierungen in der Lausitz ausgeschwemmt und führt seit Jahren zu einer Belastung der Spree. Besonders betroffen ist die Frankfurter Wasserversorgung, da das Wasserwerk Briesen neben Grundwasser auch Spreewasser für die Trinkwassergewinnung nutzt. Über 65.000 Menschen im Großraum Frankfurt (Oder) beziehen ihr Trinkwasser durch das Uferfiltrat der Spree.



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