Grüne aus Słubice und Frankfurt (Oder) zeigen gemeinsam Flagge für eine bunte Doppelstadt 

Zum zweiten Mal findet am kommenden Wochenende die grenzüberschreitende Pride in Słubice und Frankfurt (Oder) statt. Erneut unter dem Motto „Liebe ohne Grenzen - Miłość bez granic“ setzt unsere Doppelstadt ein Zeichen der deutsch-polnischen Solidarität angesichts der schwierigen Lage der LSBTIQ* Community in Polen. 

Grüne rechts und links der Oder stehen geschlossen hinter der queeren Community und stellen sich entschlossen gegen jede Art von Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung. 

Dazu Dr. Marcus Winter, Direktkandidat für den Bundestag im Wahlkreis 63: "Die aktuellen Entwicklungen in europäische Staaten wie beispielsweise Polen und Ungarn zeigen, dass die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz für die sexuelle und geschlechtliche Vielfalt immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Dass es mitten in Europa Gemeinden gibt, die sich als frei von der "LGBT-Ideologie" bezeichnen, ist mir unverständlich. Dass die EU zum LSBTIQ*-Freiheitsraum erklärt hat, ist wichtig und richtig. Aber den Symbolen müssen nun Taten folgen. Denn Menschen sind keine Ideologie, Liebe ist keine Ideologie. Wir dürfen nicht zulassen, dass religiöser Fundamentalismus den gesellschaftspolitischen Fortschritt und die Menschenrechte bedroht."

Die queerpolitische Sprecherin der Bündnisgrünen Landtagsfraktion und Frankfurter Stadtverordnete, Sahra Damus: "Auch die queere Gemeinschaft wurde von Corona stark getroffen. Viele Treffpunkte und Hilfsangebote wurden alternativlos geschlossen und ließen viele Menschen isoliert und einsam zurück. Queere Sichtbarkeit und queere Themen dürfen auch in der Krise nicht untergehen. Daher ist es nun wichtig, nach den Lockerungen die Wiederherstellung der Schutzräume zu unterstützen und auf die kaum vorhandene Infrastruktur für queere Menschen in beiden Teilen der Doppelstadt aufmerksam zu machen."

Dr. Tomasz Aniśko, polnischer Sejm-Abgeordneter: "Für LSBTIQ*-Menschen in Polen ist viel Schlimmes seit letztem Jahr passiert ist. Es war ein Jahr, welches die Bosheit der aktuellen Regierung deutlich zeigte. Denn sie trug selbst mit verächtlichmachenden Aussagen zur Entmenschlichung von LSBTIQ*-Personen bei und ächtete nicht die gegen sie gerichteten Aggressionen, sondern förderten die stillschweigenden Duldung dessen in der Bevölkerung. 

Doch die letzte Zeit, die zahlreichen Proteste, Gleichstellungsmärsche und anderen Aktionen, sowie Solidaritätserklärungen mit LSBTIQ*-Menschen zeigen deutlich, dass es trotz allem Hoffnung gibt. Wir engagieren uns gemeinsam im Kampf für grundlegende Menschenrechte. Gleichstellungsmärsche und das Gefühl der Verbundenheit mit den Teilnehmenden lenken unseren Fokus von „Ich“ und „Mein“, auf „Wir“ und „Unser“. Gemeinsam, menschlich. Denn LSBTIQ* sind Menschen, die – genau wie wir – ein normales Leben führen wollen. Und sie haben jedes Recht dazu."

 

Hintergrund:

Eine Vielzahl polnischer Städte und Gemeinden in Polen haben sich in den vergangenen zwei Jahren zu sogenannten “LGBT-freien Zonen” erklärt und sind nur teilweise und nur unter drohenden finanziellen Sanktionen von den Beschlüssen zurückgerudert. Ausgrenzung, Diskriminierung und Anfreindungen bleiben für queere Menschen in Polen Alltag. Als Reaktion auf Polens und Ungarns homophobe Politik wurde die Europäische Union im März 2021 vom Europäischen Parlament zum "Freiheitsraum für LSBTIQ*-Personen" ernannt und setzte damit ein starkes Zeichen gegen den erstarkenden Rechtspopulismus.

 



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