Halbzeit des Oberbürgermeisters - mehr klimapolitisches Bewusstsein und Engagement in der zweiten Halbzeit nötig

Vor vier Jahren, am 6. Mai 2018, übernahm René Wilke die Amtsgeschäfte  als Oberbürgermeister. Er war im Wahlkampf ein gemeinsamer Kandidat von Die Linke Frankfurt (Oder) und Bündnis 90/Die Grünen Frankfurt (Oder). Zur Halbzeit des Oberbürgermeisters äußern sich die beiden Sprecherinnen der Frankfurter Bündnisgrünen wie folgt:

Alena Karaschinski: "Wir haben im Wahlkampf zusammen mit dem Oberbürgermeister einen Aufbruch und Kulturwechsel für unsere Stadt versprochen. Wir schauen heute mit gemischten Gefühlen zurück: Zum Einen ist es René Wilke gelungen, viele Baustellen grundsätzlich anzupacken: von der Entschuldungsvereinbarung bis zur Sanierung des Alten Kinos. Zum Anderen waren die ersten vier Amtsjahre von mehreren unvorhergesehenen Herausforderungen geprägt: ob der Übergriff im Le Frosch, der plötzliche Tod unseres Dezernenten Jörg Gleisenstein, die Pandemie, die Schweinepest, die Sperrung des Helenesees oder die Ankunft tausender ukrainischer Geflüchteter - stets musste der Oberbürgermeister als erster Krisenmanager agieren. Vieles davon ist ihm gut gelungen. Wir sehen den Kulturwechsel, aber wir wünschen uns vom Oberbürgermeister mehr Aufbruch. Unsere Stadt befindet sich in einer sehr sensiblen Phase der Stadtgeschichte: die stadtentwicklungs- und baupolitischen Entscheidungen von heute entscheiden maßgeblich über die Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt in den nächsten Jahrzehnten. Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen sind Daseinsvorsorge. Hier sehen wir den Oberbürgermeister gesamtverantwortlich und erwarten in seiner zweiten Halbzeit deutlich mehr klimaapolitisches Bewusstsein und Engagement von ihm aber auch seinem zuständigen Dezernenten André Prusa."

Carla Ruhrmann konkretisiert: "Die Lebensqualität in unserer Stadt in den nächsten Jahrzehnten ist abhängig davon, wie stark die Folgen des Klimawandels hier wirken und wie sehr es gelingen wird, die weltweiten Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Daher ist Vorsorge auf der kommunalen Ebene jetzt nötig. Die Kennwerte und die Szenarien für die kommenden Klimaveränderungen in unserer ostbrandenburgischen Region sind vorhanden. Der Oberbürgermeister muss daher Sorge dafür tragen, dass die bekannten, wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel für die gesamte Stadtentwicklung in allen Planungen und Ausführungen berücksichtigt werden. Beispielsweise müssen Bäume, die in den nächsten Jahrzehnten entlang von Fuß- und Radwegen Schatten spenden sollen und die Aufenthaltsqualität erhöhen sollen, bereits jetzt gepflanzt werden. Die Dach- und Fassadenbegrünungen für das Mikroklima in den Straßen und auf den Plätzen unserer Stadt müssen schon heute geplant werden."

Hintergrund: Der Klimaausblick vom Climate Service Center Germany (GERICS) prognostiziert für Frankfurt (Oder) unter anderem, dass die Anzahl von heißen Tagen mit Temperaturen von mehr als 30 Grad, die Anzahl von tropischen Nächten mit mehr als 20 Grad, Hitzeperioden und Starkregenereignisse in unserer Region zunehmen werden. Im folgenden Link können sie den Klimaausblick für Frankfurt (Oder) und seine angrenzenden Landkreise herunterladen (19 Seiten insgesamt, 1 Seite Zusammenfassung).



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