23.8.2004 Verdi-Redner bei Montagsdemonstration disqualifiziert sich selbst - Offener Brief an Frank Ploß

Ein Vertreter der Gewerkschaft Verdi (Verdi-Altenvertretung) sagte auf der Demonstration am Montag, den 23.8. in Frankfurt (Oder) in seinem Redebeitrag zur Rentenpolitik, dass Bündnis90/Die Grünen jeden Ausländer ins Land lassen wollten, aber für die Rentner nichts übrig hätten. Diese wollten sie loswerden. Dieser Teil der Rede fand den Applaus der DemonstrantInnen und wurde von den nachfolgenden RednerInnen nicht korrigiert.

"Abgesehen davon, dass ich den Vorwurf aus dem Redebeitrag des Verdi-Vertreters politisch für grundsätzlich falsch halte, haben mich doch Wortwahl und Vergleich entsetzt. Das Ausspielen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegeneinander ist für mich generell abzulehnen, insb. wenn es sich wie bei den AusländerInnen um eine Gruppe handelt, die gerade bei der politischen Rechten oft als Sündenbock herhalten muss. Frei nach dem Motto: Für die Ausländer tut ihr was, aber für die anderen habt ihr nichts übrig. Für mich ist diese Rhetorik nicht weit entfernt von oberflächlichem Stammtischgeschwätz und platten Parolen aus der Ecke rechter Rattenfänger und ein Spiel mit dem Feuer.", so Jörg Gleisenstein in dem offenen Brief an den Vorsitzenden der Gewerkschaft Verdi in Frankfurt (Oder).

"Frank Ploß hat mir in einem Gespräch nach der Kundgebung zugesichert, auf der nächsten Demonstration eine Klarstellung vorzunehmen. Ich würde es sehr begrüßen, wenn dies in einer öffentlichen Erklärung schon vorher getan würde.Ich hoffe sehr, dass die auf der Demonstration vorgetragenen Verunglimpfungen nicht stilbildend für die weitere politische Auseinandersetzung in Frankfurt (Oder) werden und unangebrachte Vergleiche auf dem Rücken Dritter nicht unwidersprochen bleiben."

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