Grüne Konzepte - zukunftsfähige Arbeitsplätze

Geringe Wirtschaftskraft und hohe Arbeitslosigkeit sind ein immer noch drückendes Problem, zu dessen Linderung Verwaltung, Politiker, Gewerkschaften und Arbeitgeber, die Arbeitsagentur und ARGE, Bildungseinrichtungen und die Sparkasse an einem Strang ziehen müssen. Es gilt, die Stärken Frankfurts auszubauen und die wirtschaftliche Basis der Stadt zu verbessern.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen Frankfurt (Oder) zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort entwickeln. Eine gut ausgebaute Infrastruktur und eine effiziente öffentliche Verwaltung sind unabdingbare Grundlage für erfolgreiche Unternehmensansiedlungen. Zusätzlich muss jedoch auch ein attraktives städtisches Umfeld geboten werden. Gerade Unternehmen mit einem großen Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften werden sich nicht in Regionen ansiedeln, die ihren Mitarbeitern nur eine geringe Lebensqualität bieten. Deshalb sind eine attraktive Stadtentwicklung, der Schutz der Umwelt und ein attraktives Kultur- und Bildungsangebot eine immer wichtigere Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Nur mit einem konsequenten und widerspruchsfreien grünen Leitbild der Wirtschafts- und Stadtentwicklung kann die Stadt ihre Möglichkeiten in den Zukunftsbereichen Solarindustrie, grenzüberschreitendes Wirtschaften, Unternehmensgründungen und Tourismus nutzen.

Frankfurt (Oder) hat aufgrund seiner Lage und des besonderen Innovationspotenzials durch die Universität gute Ausgangsbedingungen, kleinere und mittlere innovative Unternehmen, die grenzüberschreitend tätig sind, anzuziehen. Die Stadt kann hier durch Beratung und Information in Kooperation mit den Wirtschaftsverbänden und Bildungsträgern wertvolle Hilfe leisten und Anreize schaffen. Damit werden die Vernetzungen zwischen den Regionen auf beiden Seiten der Oder gefördert. Dies kommt besonders auch dem Handwerk, den Dienstleistungsunternehmen und der Landwirtschaft in der Region zu Gute.

Wir setzen uns insbesondere dafür ein, den Transfer von Ideen und Know-how aus der Universität in die lokale Wirtschaft zu fördern. Hier sehen wir noch ein großes Potenzial für zukunftsfähige Arbeitsplätze.

„Frankfurt ist besser als sein Ruf“, so urteilen die jährlich zahlreicher in die Stadt kommenden Touristen. Als Europäische Doppelstadt haben wir ein Alleinstellungsmerkmal, welches es auszubauen gilt. Wir unterstützen alle Initiativen und Maßnahmen, die den Ansprüchen eines sanften Tourismus entsprechen und den Stadtraum auf beiden Seiten der Oder für TouristInnen und BesucherInnen zu einem umweltfreundlichen Ziel in naturbelassener Landschaft aufwerten. Denn der wachsende Wirtschaftsfaktor Tourismus birgt noch Potenzial und stellt eine Chance für neue Arbeitsplätze dar. Wir setzen uns dafür ein, dass die Touristeninformation ihren Service dreisprachig (deutsch, polnisch, englisch) anbietet.

Die Stadt kann ihre wirtschaftliche Basis mit einer verantwortungsvollen Politik zwar verbessern, aber auch dann befindet sich Frankfurt (Oder) wegen seiner Lage im Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Berliner Speckgürtel und der Region um Potsdam. Um den weiteren Bevölkerungsverlust in den Randregionen und die damit verbundenen sozialen und gesamtwirtschaftlichen Kosten abzumildern, ist es deshalb sinnvoll, Frankfurts Rolle als Verwaltungs- und Universitätsstadt weiter zu stärken. Somit kann eine Aufgabenverteilung innerhalb Brandenburgs, die auch im Interesse des Landes als Ganzes ist, gewährleistet werden.

Uns ist bewusst, dass auch die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen in der Solarbranche oder anderen Wachstumsbereichen die Arbeitslosigkeit nicht über Nacht beseitigen wird. Deshalb wollen wir alle Möglichkeiten für lokale Beschäftigungsinitiativen und gemeinwohlorientierte Arbeiten unterstützen, die die Menschen langfristig aus der Arbeitslosigkeit herausführen. Wir unterstützen Maßnahmen, die durch Teilzeitarbeit in der Verwaltung kostenneutral Beschäftigung sichern und zu mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten führen. Wir setzen uns dafür ein, dass bei gleichem Qualitätsniveau kommunale Aufträge möglichst regionalen Betrieben zu Gute kommen. So wird Beschäftigung in der Region gesichert.

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